Guadeloupe: Karibik mit europäischem Flair
Guadeloupe ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Karibik-Insel. Zwei völlig unterschiedliche Inselhälften der Hauptinsel bieten mehr als traumhafte Karibikstrände. Auf Grand Terre findet man die typischen Sandstrände, auf Basse Terre gibt es diese natürlich auch, die Vulkanhalbinsel hält aber gerade mit ihrem Regenwald eine eindrucksvolle Tier- und Pflanzenwelt sowie andere spannende Eindrücke bereit.
Planung und Anreise
Flug: Als europäisches Überseedepartment ist erfolgt die Anreise auf den Flughafen Point-e-Pitre der Hauptinsel der französischen Antillen über Paris. Hin- und zurück mit guten Flugzeiten könnt Ihr bei etwas Recherche und Geduld mit unter 500,- Euro rechnen. Nach unserem Zubringerflug von Hamburg mussten wir vor Ort den Flughafen wechseln, da der Flug nach Point-e-Pitre als Inlandsflug gilt. Es folgte also ein Transfer von Charles de Gaulle nach Orly.
Diesen hat Air France mit Reisebussen perfekt organisiert. Skepsis war im Vorfeld angebracht – von der Landung bis zum neuerlichen Start des Weiterflugs knapp vier Stunden, inklusive Gepäck holen, Bus-Transfer und erneutem Check-In. Kurz zusammengefasst: In Orly hatten wir noch knapp zwei Stunden Zeit, alles war perfekt organisiert. Die Einreise ist mit einem Personalausweis möglich
Unterkunft: Hotels entsprechen nicht dem zu erwarteten Standard – hier passt Preis-Leistung meistens nicht. Für weniger Geld bekommt ihr tolle Appartements von privaten Vermietern. Wir haben mit 50 bis 70 Euro pro Nacht gerechnet, nur unsere erste Unterkunft war etwas teurer, aber ihr Geld mehr als Wert – Urlaubsfeeling vom ersten Moment
Mietwagen: Das Mietwagen-Terminal ist nicht direkt am Flughafen, alle großen Anbieter haben gut organisierte Shuttle-Services. Die Übernahme des Mietwagens ging entsprechend fix.
Zahlungsmittel: Auf Guadeloupe wird mit Euro bezahlt. Kartenzahlungen sind gängig.
Essen und Trinken
Für die Selbstversorgung gibt auf der ganzen Insel ausreichend Supermärkte der Ketten Carrefour, ECOMAX oder Leader Price. Auf den Teller kommt bei den Einheimischen vor allem frischer Fisch, typisch für Guadeloupe ist das die milde Currymischung colombo. In jedem Fall ausprobieren solltet ihr die fahrenden Imbissbuden, die über die ganze Insel zu verteilt sind. Hier gibt es das leckere Bokit, ein Fladenbrot in verschiedenen mit Varianten aus wahlweise Fisch oder Hühnchen – einfach lecker.
Wer gerne ein Bier trinkt kann zwischen einer karibischen Sorte oder das einheimische La Gwada wählen. Besondere Tradition auf Guadeloupe hat der Rum-Genuss. Das Nationalgetränk wird auf der Insel hergestellt, die Auswahl ist beachtlich. Unbedingt die ein oder andere Destillerie besichtigen. Je nach Tageszeit hat jedes Glas Rum seine ganz eigene Bedeutung. Unbedingt zu probieren und der bekannteste Cocktail der Inselgruppe, ist der Ti-Punch aus weißem Rum, Rohrzuckersirup und etwas Limette – für echte Fans ohne Eis.

Sehenswertes: Relaxen, Natur, Traditionen
Guadeloupe bietet eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Möglichkeiten und Ausflugszielen. Tierwelt und Vegetation, Strände, Bananen und Zuckerrohrplantagen sind nur einige Dinge, die ihr in eurem Urlaub sehen müsst. Auch einen Besuch der Inselhauptstadt solltet ihr nicht verpassen. Bei unserem Aufenthalt wollten wir vor das Relaxen an den Stränden verbinden mit einheimischen Traditionen. Entsprechend haben wir viele Strände besucht, uns der Tradition der Rumbrennerei gewidmet, den Urwald erkundet und die einheimische Kulinarik genossen. Über unsere Highlights und Empfehlungen könnt ihr hier lesen. Daneben gab es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten wie Bootsausflüge zu weiteren Inseln, Schnorcheltouren, das Besichtigen vieler historischer Gebäude und und und. Da wir haben uns aber auch erholen wollten, aber wir die besagten Highlights beschränkt. Ansonsten gibt es auf Guadeloupe an jeder Ecke vieles zu entdecken, einfach über die Insel fahren und auf die Kleinigkeiten achten.
Östlicher Schmetterling – Grand Terre
Nach der Landung ging es mit dem Mietwagen für uns direkt nach Saint Anne auf Grand Terre. Der östliche Flügel des Schmetterlings ist eher flach und trocken. An den Küsten erstrecken sich zahlreiche weiße Sandstrände und sorgen für das entsprechende Karibikflair. An der Atlantikküste mit ihren Orten Saint Anne und Saint Francois steht relaxen bei uns im Vordergrund. Schöne Strände sind der Anse dé Sainte-Anne, Raisins Clairs, Anse á la Gourde oder Bois-Jolan. Unsere Unterkunft in Saint Anne hat zudem einen eigenen kleinen Strand mit flach abfallendem Wasser. In Saint Francois sind wir zwar nur in Strand nähe, haben aber ein gemütliches Gartenbungalow nebst Outdoorpool in der kleinen Anlage.
In Sainte-Anne einfach mal am Ufer entlang schlendern und von dort in das kleine Stadtzentrum abbiegen und sich umschauen. Ein Besuch des täglichen Marktes war für uns ein absolutes Highlight, wer flexibel ist: Sonntags ist der Markt besonders groß.
Der Hauptstrand von Sainte-Anne, einer der schönsten der Insel, ist der Anse dé Sainte-Anne: Ein langer Strand parallel zur Strandstraße Rue de la Plage. Hier findet ihr viele kleine Restaurants, Imbisswagen und Geschäfte. Wir waren hier immer wieder zum Essen und haben uns einfach mal durchprobiert.
Ein weiterer Küstenort ist Saint Francois. Auch hier gilt, einfach mal durch den Ort in Richtung Marktplatz bummeln, vor allem lohnt sich auch ein Besuch der Marina. Mit vielen Restaurants und Boutiquen. Am Abend gibt es am Fischerhafen an kleinen Imbissständen gegrillten Fisch und andere Leckereien. Für einen Strandbesuch in Saint Francois selbst empfehlen wir den Raisins Clairs.
Den nördlichen Teil von Grand-Terre haben wir auf einen kurzen Ausflug begrenzt. Einfach mal mit dem Auto durch die Gegend cruisen. Gestoppt haben wir in Vieux Bourg, einem kleinen Fischerdorf. Wer möchte kann hier mit einem Fischerboot einen kleinen Ausflug machen. Unser weiterer Weg führte uns noch in das Hafenstädtchen Port-Louis und an den Strand Anse de Soffleur.
Kulinarisch
Hier möchten wir Euch keine explizite Empfehlung geben, außer: Ihr müsst die Imbisswagen und Restaurants am Anse dé Sainte-Anne ausprobieren. Ansonsten schaut was Euch anspricht – es gibt so viele tolle Möglichkeiten. Spontan ist hier besser als geplant.
Unsere Highlights
Pointe des Cháteaux: Am östlichsten Zipfel von Grant-Terre führt die D-118 zum Pointe des Cháteaux. Wir waren begeistert. Ein toller Aussichtspunkt mit weitem Blick über die Küsten. Ein schöner Sandstrand lädt ebenfalls zum Verweilen ein. Auf dem Weg zu eurem Ziel kommt ihr an zahlreichen, kleineren Kunsthandwerks- und Künstlerateliers vorbei – einfach spontan mal anhalten. Es gibt auch hier viel zu entdecken.
Strände: Auf dem Weg zum Pointe des Cháteaux könnt ihr auch einen Abstecher an den traumhaften Anse á la Gourde machen, definitiv ein Place to be auf der Insel. Zwischen Sainte-Anne und Saint Francois liegt zudem der Bois-Jolan, ein herrlicher Strand mit Kokospalmen, auch hier lohnt ein Besuch zum Relaxen.
Rum: Auch auf Grande-Terre wird Rum gebrannt. Anders als auf Basse-Terre gibt es hier allerdings nur noch, umgeben von Zuckerrohrfeldern, die Distillerie Damoiseau. Im Anschluss an eine Führung, können die verschiedenen Rumsorten auch probiert werden
Unterkünfte

http://www.locationguadeloupesainteanne.com/

http://www.gite-maracudja.fr/
Westlicher Schmetterling – Basse Terre
Der linke Flügel des Schmetterlings ist gebirgig und deutlich abwechslungsreicher als Grand-Terre. Hier gibt es auch mehr zu entdecken: Ein großer Nationalpark, der Parc National de la Guadeloupe, bietet ursprünglichen Regenwald, Wasserfälle, den 1467 Meter hohen Vulkan La Soufriere. An den Küsten gibt es auch hier tolle Strände, teilweise schwarzsandig und nicht zu vergessen die traditionellen Rum-Destillerien.
Über die Route de la Traversée (D-23) durch den Regenwald
Saut de la Lézarde: Der Ausflug zum Saut de la Lezarde ist ein kleines Abenteuer. Der wunderschöne Wasserfall erricht ihr nach einem steilen Abstieg durch die Regenwaldvegetation. Auch für ungeübte Kletterer wie uns ein machbarer Weg, an diesem Tag aber mit der Herausforderung, dass der Abstieg recht matschig war und entsprechend etwas schwieriger. Ist der Wasserfall erreicht, zeigt es sich schnell, dass sich die Mühen gelohnt haben.
Nicht ganz einfach zu finden: D-23, am Kreisverkehr dann Richtung Vernou, an der T-Kreuzung nach rechts, hier ist dann ein Parkplatz und ein kleines Restaurant (sah sehr geschlossen aus). Auto abstellen und dann den Eingang zum Abstieg suchen.
Cascade de Écrevisses: Ebenfalls ausgehend von der D-23 erreicht ihr diesen kurzen Wasserfall. In der nähe der Brücke Bras-David ist ein großer Parkplatz gelegen. Nach knapp fünf Minuten Fußmarsch auf einem bequemen Weg ist der Wasserfall mit seinem kleinen Pool erreicht. Der Cascade de Écrevisses ist aufgrund seiner leichten Erreichbarkeit bei vielen Touristen sehr beliebt.
Parc de Marmelles: Quasi im Urwald liegt der zoologische und botanische Garten. Der Rundgang durch den Park auf einem Holzweg führt vorbei an der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt, die sich hier in ihrer natürlichen Umgebung befinden. Papageien, Waschbären, Kolibris, Affen oder Leguane – wir waren begeistert und es ist eben nicht der klassische Zoo, sondern dient Erhaltung und Schutz der einheimischen Tierwelt. (Mehr Informationen hier)
Kulinarisch
Wir wollen euch hier nicht zahllosen Restauranttipps beglücken. Vieles muss man einfach ausprobieren. Unser Lieblingsrestaurant, wo wir mehrmals essen waren ist das Chez Valdo Les Alizés in Viex-Habitant, direkt am Wasser. Tolle einheimische Küche mit fangfrischem Fisch – lecker, frisch, abwechlungsreich authentisch – absolute Empfehlung

Eine Adresse haben wir hier nicht. Ihr findet das Restaurant an der großen Hauptstraße im Ort. Wasserseitig in der Nähe einer Kurve ist ein großer Parkplatz an den ein paar Restaurants angrenzen.
Unterkünfte
Hier können wir Euch leider keinen direkten Tipp geben, unsere Unterkunft wurde leider kurze Zeit später geschlossen. Gewohnt haben wir in Boulliante, oben am Berg mit einem tollen Ausblick. Der Ort liegt auch ausgezeichnet, um die Halbinsel zu erkunden.
Unsere Highlights
Wanderung zum Vulkan La Soufriere: Auch für ungeübte Wanderer ein absolutes Muss und Highlight des Urlaubs. Am Fuß des Vulkans geht es zunächst auf einem gut angelegtem Weg durch den Regenwald in Richtung Anstieg. Nach gut 20 Minuten erreichen wir einen Weg mit langsam steigendem und kurvigen Weg hinauf zum Vulkan. Immer wieder fantastische Ausblicke entlang der Abhänge des Soufriere, bei gutem Wetter über ganz Guadeloupe bis hin nach Martinique. Der Höhenunterschied von knapp 700 Meter hinauf auf zum 1.467 Meter hohen Gipfel ist auch für nicht trainierte gut zu bewältigen. Je nach Tempo braucht ihr zwei bis drei Stunden für Auf- und Abstieg. Auf dem Gipfel könnt ihr – je nach Wetterlage – viele spannende Eindrücke sammeln, nur zu nahe an den Krater solltet ihr nicht gehen. Zurück am Startpunkt winkt noch ein Bad in den Bains Jaunes.


Rum: Auf Basse Terre gibt es eine gute Handvoll an Destillerien, wir haben drei von ihnen besichtigt – es lohnt sich, denn am Ende sind doch irgendwie alle unterschiedlich. Auch ein Besuch des Musée de Rhum sollte Ihr euch nicht entgehen lassen.
Destillerie Longueteau: Eine weitere Distillerie die wir besichtigt haben. Als Familienbetrieb geführt, wird hier seit 1895 Rum für den eigenen Markt und den Export hergestellt.
Montebello Traditionsreiche Rum-Destillerie, als wir im Februar dort vorbeigeschaut haben, wurde gerade das Zuckerrohr geschnitten. (Zur Webseite)
Strände: Im Norden von Basse-Terre liegt der Grand-Anse. Beeindruckender Palmenstrand, mit hohen, kräftigen Wellen, die wir schon auf dem Parkplatz hören konnten. Eine tolle Möglichkeit in die Wellen des Ozeans einzutauchen, dabei solltet ihr aber immer die Wellen im Blick behalten. Eine der schönsten Strände, die wir je gesehen haben.
Auch ein kurzer Stop weiter Richtung Norden am Plage de la Perla oder südlich am Plage de Petit Anse lohnt sich. Anders als auf Grand-Terre sind die Strände bzw. der Sand eher etwas dunkler. Erwartet also keinen Puderzuckersand
Weitere Highlights der Ostküste

Mehr Informationen findet ihr hier

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